Donnerstag, 11. November 2010

Karneval am 11.11. um 11.11

Berühmt über die Stadtgrenzen hinaus


Nach der Gründung des Festkomitees waren die Kölner nicht mehr zu halten. Eine Karnevalsgesellschaft nach der anderen entstand. 1860 ging der erste "Geisterzug" am Abend des Karnevalssamstag. Auch nach der Jahrhundertwende hielt die "Gründerzeit" der Narren an. 1902 entstand die Ehrengarde, als Begleittruppe von Bauer und Jungfrau. 1906 bekam Prinz Karneval seine Prinzengarde. Weitere Gesellschaften etablierten sich.Willi Ostermann mit seinen Liedern und die originelle Grete Fluss machten den Kölner Karneval über die Stadtgrenzen hinaus berühmt. Die "Sitzungen" mit Büttenrednern und Liedersängern überbrückten die Zeit vom "11.11.", der Sessionseröffnung des Karnevals, bis zum Höhepunkt am Rosenmontag. So ist es noch heute.
Nun sind Gruppen wie Bläck Fööss, Höhner und Paveier, das Rumpelstilzchen oder der Werbefachmann, die Markenzeichen der "fünften Kölner Jahreszeit". Weltberühmt ist der "Stippeföttchen-Tanz" der Roten Funken, eine Persiflage auf strammes Soldatentum. Mittlerweile gibt es etwa 160 Karnevalsgesellschaften, Heimatvereine, Viertelgemeinschaften, die das "vaterstädtische" Fest in rund 500 Sitzungen, Bällen und Umzügen feiern.

Die Geschichte des Kölner Karnevals


Der Kölner Karneval ist fast so alt wie die Geschichte der Stadt selbst. Griechen und Römer feierten Dionysos und Saturn zu Ehren fröhliche Frühlingsfeste mit Wein, Weib und Gesang. Die Germanen feierten die Wintersonnenwende als Huldigung der Götter und Vertreibung der bösen Winterdämonen. Später übernahmen die Christen die heidnischen Bräuche. Die vorösterliche Fastenzeit wurde mit der Fastnacht oder dem Karneval (carne vale = Fleisch lebe wohl!) eingeläutet. Im Mittelalter nahmen die Fastnachtsfreuden, die "Mummerei", oft drastische Formen an, sehr zum Verdruß von Rat und Kirche der Stadt. Verbote und Verordnungen halfen wenig, es wurde wild und fröhlich gefeiert. Zum lustigen Straßenkarneval gesellten sich im 18. Jahrhundert die sogenannten "Redouten" nach venezianischem Vorbild, ausgelassene Masken- und Kostümbälle, die zunächst dem Adel und dem reichen Bürgertum vorbehalten waren. 1736 gab es in Köln die erste Redoute in einem Adelshaus am Neumarkt.